Eine Hebamme zu finden kann sich als eine echte Hürde herausstellen. Vor allem, wenn man zu spät mit dem Suchen beginnt oder die Chemie zwischen werdender Mutter und Geburtshelferin einfach nicht stimmt. Dabei hat jede Schwangere Anspruch auf Hebammenhilfe. Wir erklären, ab wann die Suche Sinn macht, welche Kriterien erfüllt sein sollten und was du tun kannst, wenn du nicht fündig wirst.
Eine Hebamme hilft dir bei der Geburt im Krankenhaus, im Geburtshaus oder zu Hause. Ist sie an deiner Seite, so kannst du dich vollstens auf sie verlassen. Doch eine Hebamme zu finden ist gar nicht mal so leicht. Daher solltest du dir rechtzeitig genug Zeit für die Suche nach einer geeigneten Person nehmen.
Hebamme – Wegbegleiterin für dich und deine Lieben
Hebammen bieten schwangeren Frauen und deren Familien während der Schwangerschaft, der Geburt sowie später im sogenannten Wochenbett eine ganzheitliche und umfangreiche Betreuung an. Bis zur achten Lebenswoche – und je nach Wunsch noch sporadisch bis zur Nahrungsumstellung des Kindes – kannst du ihre Hilfe in Anspruch nehmen.
Auch in Fragen rund ums Kindeswohl, das Stillen und psychische Probleme sind sie die ersten Ansprechpartner und können mit ihrer Erfahrung und Expertise nützliche Ratschläge geben. Oft entstehen sogar sehr persönliche Bindungen der frisch gebackenen Eltern und ihrer Kinder zu den Hebammen, die noch lange nach der Geburt andauern. Die Hebammenhilfe ist in Deutschland gesetzlich geregelt und so werden die Kosten auch von der Krankenkasse übernommen.
Hebamme finden: Wann sollte ich mit der Suche anfangen?
Der zweite rote Streifen auf dem Schwangerschaftstest zeigt es an: Du bist schwanger und ihr werdet Eltern! Nach der ersten Euphorie und der Benachrichtigung von Freunden und Verwandten kannst du dich langsam, aber sich schon mit dem Thema beschäftigen, wo dein Kind zur Welt kommen soll: im Krankenhaus, im Geburtshaus oder doch lieber in den heimischen vier Wänden? Je nach gewünschtem Ort bestehen auch etwas andere Hebammen-Zuständigkeiten. Generell gilt aber: Fang so früh wie möglich mit der Suche an, so hast du hinten raus keinen Stress und kannst dich ganz auf das Wesentliche – nämlich die Geburt deines Kindes – konzentrieren.
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Wie kann ich eine geeignete Hebamme finden?
Bei den meisten werdenden Müttern und zukünftigen Vätern führt der erste Weg mittlerweile vor den Computer oder das Smartphone, um sich auf die Suche nach einer Hebamme zu begeben. Im Internet finden sich zahlreiche Online-Portale, die regional – nach Postleitzahl geordnet – die Namen von Hebammen auflisten, die grundsätzlich zur Verfügung stehen.
Hebammen-Profile checken
Meist finden sich innerhalb des Profils der Name sowie Informationen zu den Leistungen der Hebamme in der Schwangerschaft, unter der Geburt und bei der Nachsorge im Wochenbett. Hinzu kommen zusätzliche Angebote und Qualifizierungen, der Einzugsbereich sowie eine Kontaktnummer.
Was ist dir wichtig?
Nun musst du entscheiden, welche Dinge dir und deinem Partner wichtig sind. Soll die Hebamme eine Zusatzqualifikation in bestimmten Atemtechniken, in der Fußreflexzonentherapie oder im Reiki haben oder besonders schnell vor Ort sein?
Bedenke dabei, dass die Hebamme in der kommenden Zeit zu einer sehr wichtigen Person in deinem Leben wird, mit der du dich verstehen solltest und der du vertrauen kannst – gerade wenn es das erste Kind ist oder du Angst vor der Geburt hast. Es ist wichtig, dass die Wahl auf eine Person trifft, die Ruhe ausstrahlt und dir Geborgenheit vermittelt.
Du sollst dich bei allen Fragen und Unsicherheiten bei der Hebamme gut aufgehoben fühlen und dir immer sicher sein können, dass sie sich Zeit für dich und deine Anliegen nimmt, dass sie dich und deine eventuell auftretenden Sorgen ernst nimmt. Nur so kannst du entspannt und mit voller Vorfreude dem schönen Ereignis entgegenblicken. Du solltest dich gegebenenfalls auch informieren, ob es in der Klinik, die du für die Geburt ausgewählt hast, möglich ist, die eigene Hebamme mitzubringen.
Tipp: Lass nicht locker und rufe zur Not mehrfach bei den betreffenden Personen, Beratungsstellen und Hotlines an. Hinterlass deine Nummer und lass dich gegebenenfalls an andere Einrichtungen weitervermitteln.
Hebammen in einem Geburtshaus finden
Entscheidest du dich für ein Geburtshaus, steht dir dort automatisch eine Hebamme zur Verfügung. Von der Vorsorge über die Geburt bis hin zur Nachsorge in den ersten Wochen. Es wird zwar nicht garantiert, dass die dich betreuende Hebamme auch diejenige sein wird, die bei der Entbindung dabei ist – hier entscheiden Dienstzeiten –, aber im Laufe deiner Besuche lernst du die meisten der Hebammen des Geburtshauses kennen.
Erfolglose Suche? Wenn du keine Hebamme finden kannst
Das Wichtigste für dich ist, Ruhe zu bewahren und nach Alternativen zu suchen. In vielen Städten und Landkreisen gibt es Hotlines für Schwangere, die noch keine Hebamme finden konnten. Sie werden dann bestenfalls direkt an jene Hebammen vermittelt, die noch Kapazitäten haben. Derartige Hebammennetzwerke können dir unter Umständen auch mit Alternativen weiterhelfen.
Alternativen zur Hebamme
Du hast dich gegen eine Hebamme entschieden oder bist nicht fündig geworden? Zu den Fachkräften im Krankenhaus, die dir ohnehin zur Verfügung stehen, gibt es für dich auch Alternativen zur Hebamme. So hast du zum Beispiel die Möglichkeit, eine Doula zu kontaktieren. Das Berufsbild versteht sich als Schwangerschafts-, Geburts- und Wochenbettbegleiterin. Im Gegensatz zu Hebammen, deren Ausbildung drei Jahre lang dauert und auch viele Theoriestunden umfasst, absolvieren Doulas eine Ausbildung in Kursen, die nur ein Jahr dauern. Hier werden vor allem praktische Erfahrungen vermittelt.
Darüber hinaus kannst du auch Kurse für werdende Mütter besuchen oder Online-Beratungen in Anspruch nehmen.