Die standesamtliche Trauung ist der offizielle, rechtskräftige Schritt zu eurer gemeinsamen Zukunft. Ihr steht vor einem aufregenden Lebensabschnitt, und damit alles reibungslos läuft, solltet ihr ein paar Dinge bei der Planung beachten – für die Zeit vor der Hochzeit, für die Zeremonie selbst und für euren Start ins Eheleben nach der Trauung. Hier findet ihr eine Checkliste, die euch durch den gesamten Prozess leitet.
- I. Vor der standesamtlichen Trauung
- II. Während der standesamtlichen Trauung
- III. Nach der standesamtlichen Trauung
I. Vor der standesamtlichen Trauung
Wunschort und Location bestimmen:
Wo möchtet ihr heiraten? Manche Standesämter bieten besondere Locations für die Trauung außerhalb der Amtsräume an – von historischen Schlössern bis zu romantischen Strand-Locations. Es lohnt sich, nachzufragen, welche Optionen es bei eurem Standesamt gibt. Ihr möchtet euch an eurem Lieblingsurlaubsort trauen lassen? Auch das ist möglich, wenn dort ein Standesamt existiert! Trotzdem müsst ihr euch zunächst an euer zuständiges Standesamt wenden.
Örtliche Gegebenheiten eures Wunschstandesamts prüfen:
Prüft als erstes, ob vor Ort auch wirklich alles zu euch und euren individuellen Wünschen und Bedürfnissen passt. Wichtige Punkte könnten sein:
- Ist das Standesamt gut erreichbar, auch für Gäste ohne Auto?
- Wie viele Gäste können bei der Zeremonie anwesend sein?
- Gibt es genügend Parkplätze?
- Ist der Zugang zum Trauzimmer barrierefrei?
- Gibt es die Möglichkeit für einen kleinen Empfang nach der Zeremonie?
Unterlagen zusammenstellen
Welche Papiere ihr benötigt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. von eurer Staatsangehörigkeit und eurem Familienstand. Erkundigt euch bei eurem Standesamt, was ihr vorlegen müsst.
Die gängigsten Unterlagen sind:
- gültiger Personalausweis oder Reisepass
- beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister (nicht älter als sechs Monate)
- Aufenthaltsbescheinigung vom Einwohnermeldeamt
- gegebenenfalls Scheidungsurteil oder Sterbeurkunde verstorbener Ehepartner:innen
Termin festlegen
Je nach Standesamt und Beliebtheit des Datums solltet ihr euren Wunschtermin sehr rechtzeitig reservieren. Eine Anmeldung zur Trauung ist allerdings frühestens 6 Monate vor dem geplanten Termin möglich. Um einen Termin buchen zu können, müssen eure Unterlagen vollständig sein.
Vorgespräch mit dem Standesamt führen
Habt ihr besondere Wünsche für eure Trauzeremonie? Vielleicht wünscht ihr euch eine besondere Traurede, möchtet eure Lieblingsmusik hören oder ein eigenes Ehegelübde sprechen. Die meisten Standesämter sind für solche Wünsche offen. Zeitlich sollte es jedoch im Rahmen bleiben, die Termine sind oft recht knapp getaktet, und das nächste Paar wartet nach eurer Trauung vielleicht schon auf seine eigene!
Einladungen aussuchen und verschicken
Ihr möchtet, dass eure Lieben euch zum Standesamt begleiten? Dann verschickt eure Hochzeitseinladungen am besten, sobald der Termin feststeht, so können sie sich den großen Tag freihalten. Erwähnt in der Einladung auch, ob ihr im Anschluss an die Trauung etwas plant, ob es einen Dresscode gibt (für die Fotos) oder andere Dinge, die euch wichtig sind.
Namensfrage klären
Welchen Namen möchtet ihr in der Ehe tragen? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Ein gemeinsamer Familienname, für eine:n von euch einen Doppelnamen (ab Mai 2025 auch für beide möglich) oder auch das Beibehalten eurer bisherigen Nachnamen. Überlegt euch gut, welche Option für euch am besten passt, besonders wenn ihr Kinder habt oder euch welche wünscht.
Trauzeug:innen ernennen
Auch wenn Trauzeug:innen bei einer standesamtlichen Trauung seit 1998 nicht mehr obligatorisch sind, entscheiden sich viele Paare dennoch dafür. Eure Trauzeug:innen begleiten euch nicht nur symbolisch, sie können auch bei der Hochzeitsplanung eine große Unterstützung sein.
Blumenkinder ernennen
Ihr wünscht euch Blumenkinder? Eine tolle Aufgabe für die Kleinen! Klärt unbedingt vorher, was bei eurem Standesamt erlaubt ist. Es müssen natürlich keine (teuren) Blumen gestreut werden, wie wäre es mit Blüten- oder Blätterkonfetti? Ist das Blumen- oder Blütenstreuen nicht erlaubt, könntet ihr auf Seifenblasen zurückgreifen, das macht Kindern Spaß und sieht auf euren Fotos super aus. Falls eure Blumenkinder ein besonderes Outfit tragen sollen, stimmt euch mit den Eltern ab. Übt am besten vorher fleißig für den großen Tag. Vergesst auch nicht, kleine Geschenke als Dankeschön zu besorgen.
Alternative: Hochzeitsspalier
In eurem Umfeld gibt es keine Kinder? Wie wäre es stattdessen mit einem Hochzeitsspalier? Wenn ihr vor der Trauung möglichst große Blumen an die Gäste verteilt, können die Gäste nach der Zeremonie vor dem Standesamt damit ein Hochzeitsspalier über euren Köpfen bilden – toll für eure Hochzeitsbilder! Und wenn jeder Gast während der Zeremonie eine Blume hält, werdet ihr eine Deko nicht vermissen!
Dienstleister:innen wählen
Je nachdem, wie ihr eure standesamtliche Trauung gestalten wollt, wählt sehr rechtzeitig eventuelle Dienstleister:innen aus und besprecht eure Wünsche mit ihnen:
- Florist:in
- Friseur:in
- Make-up Artist
- Autovermietung (Fahrservice)
- Catering (z. B. für einen Sektempfang)
- Kinderbetreuung
- Musiker:innen
- Fotograf:in
- Videograf:in
Hochzeitsoutfit planen
Für die standesamtliche Trauung braucht es nicht unbedingt das klassische Brautkleid und einen Smoking. Viele Paare entscheiden sich für elegante Kleidung, die aber nicht ganz so festlich ist wie bei einer kirchlichen oder freien Trauung. Was ihr letztlich für euch wählt, ist aber natürlich ganz euch überlassen. Wichtig ist, dass ihr euch an eurem großen Tag wohlfühlt!
Stammbuch aussuchen
Falls ihr eure Eheurkunde in einem Stammbuch aufbewahren möchtet, sucht es doch schon mal aus!
Ringe aussuchen
Sucht auch rechtzeitig die Ringe für euren großen Tag aus und lasst sie eventuell gravieren. Denkt auch an ein Ringkissen oder eine Alternative dazu, falls gewünscht.
Zeitplan erstellen und Aufgaben verteilen
Gerade wenn ihr Dienstleister:innen gebucht habt und eure Trauung etwas umfangreicher gestalten wollt, ist es eine gute Idee, einen genauen Zeitplan zu erstellen und Aufgaben rechtzeitig zu delegieren, sodass ihr euch an eurem Hochzeitstag nur um euch selbst kümmern müsst. Hilfreich ist eine WhatsApp-Gruppe oder ein Orga-Tool, auf das alle Beteiligten zugreifen können. Geht rechtzeitig vor der Trauung noch mal alle Abläufe durch und achtet auf genügend Zeitpuffer. Wer holt wen wann wo ab, wer kümmert sich um den Sektempfang, wer holt den Brautstrauß ab, und wer koordiniert die Dienstleister:innen? Geht alles einmal gedanklich von A bis Z durch und schreibt es im Detail auf. Hilfreich dabei ist unsere Hochzeitscheckliste, die ihr kostenlos downloaden könnt.
II. Während der standesamtlichen Trauung
- Fahrt rechtzeitig los! Falls ihr ein Taxi nehmen wollt, bestellt es (mindestens) schon am Vortag. Pünktlichkeit ist bei einer standesamtlichen Trauung entscheidend, da es beim Amt oft einen straffen Zeitplan gibt. Kalkuliert daher etwas mehr Zeit ein – auch für unvorhergesehene Ereignisse. Es ist immer möglich, dass ihr in einen Stau geratet, euer Auto streikt oder dass ihr in der Aufregung eure Ausweise vergesst und noch mal umkehren müsst. Großzügige Zeitfenster verschaffen euch außerdem Momente zum Durchatmen – so kommt ihr nicht gestresst beim Standesamt an.
- Denkt an eure Dokumente und erinnert auch eure Trauzeug:innen daran, ihre Ausweispapiere mitzubringen, sonst dürfen sie eure Urkunde nicht mit unterschreiben.
- Vergesst die Ringe nicht!
- Ihr habt eigene Ehegelübde? Schreibt sie auf einen Spickzettel, in der Aufregung könntet ihr sie sonst vergessen.
- Ihr habt Kinder dabei? Denkt an kleine Snacks, Getränke und ein Spielzeug, damit keine Langeweile aufkommt. Bei den Kleinsten Ersatzwindel und Wechselkleidung nicht vergessen!
- Habt Bargeld dabei (auch Kleingeld). Manche Parkautomaten nehmen nur Kleingeld. Haltet auch für eure Gäste vorsichtshalber welches bereit. Auch falls ihr Dienstleister:innen gebucht habt, solltet ihr genügend Bargeld mitbringen. Gagen werden sehr oft bar bezahlt, ebenso wie Trinkgelder.
- Packt ein kleines Notfallset ein, falls es kleine Pannen gibt, wie etwa eine Laufmasche oder eine geplatzte Naht.
- Stellt eure Handys lautlos und bittet auch alle anderen Anwesenden darum.
- Denkt daran, mit eurem neuen Namen zu unterschreiben, falls ihr euch für eine Namensänderung entschieden habt. Die Eheurkunde zu unterschreiben ist für euch der erste Moment, in dem der neue Name "real" wird. Allerdings weist der Standesbeamte oder die Standesbeamt:in in der Regel noch einmal darauf hin.
- Ganz wichtig: Genießt euren großen Moment!
III. Nach der standesamtlichen Trauung
Hochzeitsfotos
Ob ihr einen Fotoprofi engagiert habt oder Freunde und Familie die Kamera zücken – diese Momente sind unwiederbringlich. Besonders die Fotos direkt nach der Trauung sind eine wunderbare Erinnerung, beispielsweise vor dem Standesamt oder in einem schönen Park. Es lohnt sich, schon vorher darüber nachzudenken, wo ihr die Fotos aufnehmen wollt und wer dafür zuständig sein soll.
Die Feier danach
Auch wenn ihr euch vielleicht entscheidet, die große Feier erst später zu veranstalten, ist es schön, nach dem Standesamt einen kleinen Empfang zu organisieren. Ein Mittagessen mit euren Herzensmenschen oder ein Sektempfang im kleinen Kreis machen den Tag perfekt.
Nach der Hochzeit müsst ihr eure neue Lebenssituation auch offiziell bei verschiedenen Stellen anmelden. Je nachdem, ob ihr euren Namen ändert oder nicht, gibt es eine Reihe von Dingen, die ihr erledigen müsst:
Personalausweis/Reisepass erneuern- Fahrzeugschein/Zulassungsbescheinigung Teil I und Fahrzeugbrief/Zulassungsbescheinigung Teil II in der zuständigen Kfz-Zulassungsstelle ändern lassen
- Änderung Führerschein wird empfohlen, ist aber nicht vorgeschrieben (Kfz-Zulassungsstelle)
- Ausweise/Mitgliedskarten
- Vermieter
- Vereine/Organisationen
- Vertragspartner (Telefonanbieter, Stromanbieter…)
- Unternehmen, bei denen ihr (als Kunden) registriert seid, z. B. Online-Versandhäuser, Communities, Zeitschriftenverlage...
- Ärzte (Mitteilung reicht beim nächsten Besuch)
- Vollmachten
- Kindergärten, Schulen
- Rundfunkgebühr
- E-Mail-Adresse
Tipps für eure Namensänderung:
Bevor ihr anfangt, die Liste der Reihe nach abzuarbeiten, lasst euch am besten biometrische Passfotos anfertigen. Die werdet ihr spätestens für die neuen Ausweise brauchen. Denn ohne Foto kein Pass – und wer steht schon gern zweimal in der Schlange.- Viele Dokumente, insbesondere Reisepässe und Personalausweise, können bereits vor der Hochzeit beantragt werden, damit sie dann zum Hochzeitstermin fertig werden. Bitte sprecht dazu mit dem zuständigen Einwohnermeldeamt. Sollten unmittelbar nach der Hochzeit die Flitterwochen anstehen, ist es ratsam, bereits mit den neuen Dokumenten zu reisen, in diesem Fall muss aber der neue Name bei der Buchung verwendet werden. Sollte die Buchung auf den Geburtsnamen erfolgt sein, führt unbedingt beide Dokumente mit.
- Bei vielen Unternehmen ist die Namensänderung online oder per E-Mail möglich.
Flitterwochen
Nach der standesamtlichen Trauung könnt ihr euch auf eure Flitterwochen freuen, falls ihr welche geplant habt. Ob direkt im Anschluss oder später im Jahr – die Hochzeitsreise ist ein wunderbarer Moment, um den Stress hinter euch zu lassen und eure Zeit als frisch verheiratetes Paar zu genießen. Eines müsst ihr jedoch beachten: Nach einer Namensänderung kann es bei Flugreisen zu Problemen kommen, wenn ihr in der Buchung euren alten Namen eingetragen habt, bei Antritt der Reise aber ein Ausweisdokument mit eurem neuen Namen vorzeigt. In solchen Fällen solltet ihr beide Dokumente und eine Kopie der Eheurkunde mitnehmen. Wichtig ist, dass in euren Reisedokumenten dieselben Namen stehen wie in euren Pässen oder Ausweisen.
Dankeskarten verschicken
Eure Lieben haben euch an eurem großen Tag begleitet und unterstützt, vermutlich habt ihr viele liebe Glückwünsche und Geschenke bekommen. Zeit, sich dafür zu bedanken! Sehr schnell und einfach geht das mit Dankeskarten im Design eurer Hochzeitseinladung! Fügt euer schönstes Hochzeitsfoto als schöne Erinnerung ein, wenn ihr möchtet, und schreibt ein paar liebevolle Zeilen an eure Herzensmenschen! Schaut dazu gern bei unseren Texten für ein stilvolles Dankeschön vorbei!
Erinnerungen schaffen
Nachdem die Aufregung abgeklungen ist, ist es schön, die Erinnerungen an diesen besonderen Tag zu bewahren. Lasst zum Beispiel ein Fotobuch erstellen, hängt euer Lieblingsfoto als gerahmtes Wandbild auf oder gestaltet eine Hochzeitsbox mit Erinnerungsstücken wie der Einladungskarte, getrockneten Blüten aus dem Brautstrauß oder den Glückwunschkarten eurer Gäste.
Auch wenn es eine Menge zu planen gibt, ist das Wichtigste, dass ihr diesen Tag zusammen verbringt und eure Liebe feiert. Egal, ob ihr im großen Kreis oder nur zu zweit heiratet – macht den Tag zu eurem eigenen und genießt jede Sekunde. Wir wünschen euch eine wunderbare Hochzeit!