Klassisch oder kreativ, traditionell oder unkonventionell: Viele Paare hätten gerne ein Hochzeitsmotto, grübeln aber oft monatelang darüber nach, welches zu ihnen passt. Die folgenden fünf Schritte helfen euch bei der Planung eurer Traumhochzeit – ohne den (roten) Faden zu verlieren.
Verspielte Märchenhochzeit, Trauung in mittelalterlichen Kostümen oder ein Tag in Knallfarben? Jede Hochzeit ist anders, aber nicht jedes Hochzeitsmotto passt zu jedem Paar. Hier erfahrt ihr, wie ihr mit eurem Hochzeitsthema eurem ganz eigenen Stil treu bleibt und ein unvergessliches Event zaubert. Dabei gilt: Wer seiner Hochzeit schon zu Beginn der Planungen ein ganz persönliches Hochzeitsmotto widmet, hat es durchaus leichter, den Fokus nicht aus den Augen zu verlieren und das Thema zum Beispiel schon bei den Hochzeitskarten umzusetzen. So konzentriert ihr euch von Anfang an auf ein zentrales Thema, an dem ihr euch bei euren Vorbereitungen orientieren könnt. Aber wie findet ihr ein eigenes Hochzeitsmotto, das auch den Gästen gefällt?
Schritt eins: Hochzeitsthema oder Mottofeier?
Thema, Motto: Ist doch alles dasselbe. Nicht ganz. Hochzeitsplanerin Marion Keller, die das erste Schulungscenter für Hochzeitsplaner in Deutschland gründete, erklärt den Unterschied: Bei den Mottopartys bezieht man die Gäste mit ein, zum Beispiel gibt man als Dresscode für eine Ritterhochzeit “mittelalterliche Gewänder” an. Auch die Location wird entsprechend dem Hochzeitsmotto ausgesucht. In diesem Fall etwa eine Burg, und das Rahmenprogramm besteht zum Beispiel aus mittelalterlichen Spielen.
Oder aber ihr entscheidet euch für eine Hochzeit im Western-Style, wo jedermann in Cowboystiefeln erscheint. Eine Mottohochzeit ist in der Regel also im Detail noch intensiver umzusetzen als zum Beispiel eine Hochzeit, die nur ein Farbthema vorgibt.
Schritt zwei: Das sind wir.
Das Allerwichtigste, egal, ob Hochzeitsmotto oder -thema: “Bleibt so authentisch wie möglich, denn nur so werden auch eure Gäste von der Hochzeit begeistert sein”, sagt Marion Keller. Ziemlich schnell werden daher jene Hochzeitstrends wegfallen, die gerade sehr angesagt sind, die aber nicht wirklich zu euch passen. Um herauszufinden, wie ihr authentisch bleibt und was euch als Paar einzigartig macht, empfiehlt die Hochzeitsplanerin, sich diese Fragen zu stellen:
- Wo und wie haben wir uns kennengelernt?
- Was sind unsere Hobbys?
- Was verbindet uns?
- Wie lautet unser Lebensmotto?
- Was sind unsere Lieblingsfarben?
- Kann man daraus ein Hochzeitsmotto machen?
Wenn euer Kopf voller schöner Erinnerungen ist und ihr eine Fülle an Ideen habt, macht mit eurem Partner noch einmal ein kurzes Brainstorming. Marion Keller rät, sich dann auf ein bis zwei Themen daraus festzulegen: “So schwer auch die Entscheidung fällt, aber ein Thema, das gut umgesetzt ist, ist schon ein riesiger Erfolgsfaktor für eine tolle Hochzeit. ”Wenn eure Wahl feststeht, gebt euren Gästen einen ersten Einblick in eure Traumhochzeit – mit passenden, stilvollen Save-the-Date-Karten oder Hochzeitseinladungen. Bindet hier zum Beispiel euer Lebensmotto als Zitat in hübscher Schrift ein oder wählt ein Foto, das euch beide an dem Ort zeigt, an dem ihr euch kennengelernt habt. So versteht auch jeder Gast das geplante Hochzeitsmotto. Vervollständigt das Motto eurer Hochzeit, indem ihr auch eure Danksagungskarten entsprechend gestaltet. Auf diese Weise wird der rote Faden, der sich durch eure Hochzeit zieht, von Anfang bis Ende fortgesetzt und bleibt den Gästen noch lange im Gedächtnis.
Schritt drei: die Lieblingsfarben zum Hochzeitsmotto
Habt ihr euch für ein Hochzeitsmotto entschieden, wählt dazu eure Lieblingsfarben. Meistens ergibt sich die Farbe ohnehin von selbst, erklärt Hochzeitsplanerin Marion Keller. Wenn zum Beispiel “Reisen in südliche Länder” das Thema ist, sind mediterrane Farben ideal. Ein Muss ist das allerdings nicht. Das Gründungsmitglied im Bund deutscher Hochzeitsplaner betont: “Erlaubt ist, was gefällt.”
Schritt vier: Was passt zu unserer Location?
Wenn die Location schon fest gebucht ist, sollte man die dortigen Besonderheiten unbedingt in Bezug auf das Hochzeitsmotto im Blick behalten. Denn Architektur, Mobiliar, Ausstattung und nähere Umgebung bestimmen mit, wie eure Feier dort aussieht:
- Ist bereits der Schlosssaal selbst so reich verziert, dass opulenter, zusätzlicher Schmuck die Mottohochzeit nur stören würde?
- Möchtet ihr die Saaldecke schmücken oder lassen Stoffbahnen, zum Baldachin drapiert, den Raum kleiner wirken? Gibt es einen Garten, der mit ins Deko-Konzept einbezogen werden kann?
- Sind die Tische groß genug für üppigen Blumenschmuck?
- Kommen Tischkarten, Menükarten und kleine Gastgeschenke auf der Hochzeitstafel zur Geltung?
- Wo ist Platz für das Gästebuch oder die Photobooth?
Schritt fünf: Inspirationen suchen und ordnen
Euer Hochzeitsmotto steht, die passenden Farben auch. Jetzt kann das Ideensammeln beginnen. Die meisten Brautpaare in spe werden dazu erst einmal im Internet recherchieren. Genau darin besteht für Marion Keller leider auch die Krux: Die Recherche im Web kann aufwendig sein. Die Verlockung, von einer Seite zur nächsten zu wandern, ist sehr groß. “Deshalb mein Tipp: Bei den Themen bleiben, die mit dem Partner besprochen wurden, zu Ihnen als Brautpaar und zur Location passen”, rät die Hochzeitsplanerin. Farben sind dabei immer die beste Möglichkeit, einen Ansatz zu finden, wie man sein Hochzeitsmotto findet. Hier könnt ihr euch als Paar überlegen, in welchem Ambiente ihr euch wohlfühlt.
Das Internet bietet allerdings auch tolle Möglichkeiten, all die Inspirationen rund um Brautkleid, Blumenschmuck, Hochzeitstorte, Menü und Hochzeitspapeterie übersichtlich zu sammeln.
Doch auch die Offline-Variante eines solchen Moodboards – eine Bildercollage – hat für Marion Keller Vorteile: Aufgehängt in der Wohnung, hilft die immerwährende Konfrontation damit, herauszufinden, ob einem das Gesamtbild auch noch morgen früh oder übermorgen gefällt und ob sich das Konzept immer noch stimmig und rund anfühlt.
Inspirationen für das Hochzeitsmotto gefällig?
Wir haben Marion Keller nach den Klassikern und Trends auf Hochzeiten in Deutschland gefragt. Und das sind ihre Antworten: Immer wieder gerne wird Weiß mit der jeweiligen Lieblingsfarbe kombiniert oder ein individuelles Logo erstellt. Eine Schloss- oder Märchenhochzeit ist ganz klar ein Evergreen. “Nach wie vor im Trend sind Vintage-Hochzeiten, Green Weddings und immer mehr trauen wir uns, uns dem amerikanischen Style anzunähern, wie zum Beispiel mit üppigen Blumen- und Deko-Variationen – auch für Trauungen im Freien – Details zu übernehmen, etwa eine Candy Bar, Wedding Wands oder eine Photobooth”, skizziert die Hochzeitsplanerin die Tendenzen.Ganz generell, so Marion Keller, entwickeln deutsche Brautpaare mehr und mehr Liebe zum Detail: Schleifen, Etiketten, Gastgeschenke, Wegweiser in Form von Schildern, Papeterie, Autoschmuck – alles wird zum Hochzeitsmotto passend liebevoll ausgesucht.
Zur Person: 1996, als Wedding Planner in Deutschland noch nicht sehr verbreitet waren, wagte Marion Keller einen großen Schritt und rief ihre eigene Hochzeitsagentur ins Leben. Elf Jahre später war sie eines der Gründungsmitglieder des Bundes deutscher Hochzeitsplaner und gründete 2008 das erste Schulungscenter für professionelle Hochzeitsplaner in Deutschland. Dort bietet sie seit 2010 auch die Weiterbildung “Hochzeitsplaner mit IHK-Zertifikat” an.